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Ich Shiva, du Shakti

Ist es an der Zeit, die Fixierung auf Zweigeschlechtlichkeit auch im Tantra zu überwinden?

In der Tantraszene ist es weit verbreitet, dass sich Männer und Frauen als Shiva und Shakti ansprechen, im Tantraritual, bei der Massage, aber auch in Kleinanzeigenspalten und auf Partnersuchportalen. Was hat es damit auf sich?

Eine gängige Erklärung geht so: In jedem Mann manifestiert sich ein männliches, in jeder Frau ein weibliches Prinzip, beide sind Ausdruck unserer göttlichen Natur. Indem wir uns als Shiva und Shakti anstatt als Peter und Paula ansprechen, beziehen wir uns auf unseren gemeinsamen göttlichen Wesenskern, erkennen unsere fundamentalen Differenzen an und überwinden so die Niederungen alltäglicher Geschlechterkonflikte.

In der Jahrtausende alten tantrischen Philosophie bedeutet Shiva Bewusstsein und Shakti Energie. Shiva als Bewusstsein bildet die Bühne, auf der sich durch die Energie Shaktis das Drama der Welt abspielt. Beides hat erstmal nichts mit Männern und Frauen zu tun und es kann auch kaum behauptet werden, dass der Mann per se bewusster und die Frau durchweg energiegeladener ist. Selbst eine geschlechtsbezogene Tendenz in die eine oder andere Richtung scheint mir – zumindest als universelles Gesetz – eher zweifelhaft.

Allerdings können die Bilder von Shiva und Shakti – zumal in sexueller Vereinigung – eine hohe Suggestionskraft entfalten, weshalb sich viele Männer und Frauen gerne darin wiederfinden. Soweit diese Identifikationen zu mehr Achtsamkeit führen, habe ich auch gar nichts dagegen einzuwenden.

Doch es gibt Nebenwirkungen, denn in der Redewendung von Shiva und Shakti kommen zuweilen recht einfach gestrickte Klischees von Mann und Frau zum Ausdruck. Was in der Tantraszene praktiziert wird, erscheint genderbewussten Zeitgenoss*innen erstaunlich rückständig im Vergleich zu anderen sexpositiven Subkulturen wie z.B. Polyamory oder BDSM.

Als Beleg für die unterschiedliche Energie von Frauen und Männern wird gerne angeführt, was wir alle erleben können, wenn eine gemischte Gruppe zeitweilig in Männer- und Frauengruppe geteilt wird. Kaum jemand wird sich unter Seines- bzw. Ihresgleichen wie in der Gesamtgruppe fühlen und auch die Wiederzusammenführung ist oft eine eindrückliche Erfahrung. Da scheint die Erkenntnis unausweichlich: Männer und Frauen manifestieren unterschiedliche Prinzipien, die Unterschiedlichkeit ihrer Energien ist förmlich zu greifen.

Keine Erfahrung ohne Interpretation

Aber handelt es sich hier wirklich um Erkenntnis oder um eine voreilige Interpretation einer eindrucksvollen Erfahrung? In der Psychoszene steht es hoch im Kurs, seinen Kopf abzuschalten und sich ganz der unmittelbaren Erfahrung hinzugeben. Das führt manchmal zu bedauernswerter Naivität, wenn es um die Interpretation von Erfahrung geht. Jede Wahrnehmung bedarf der Verarbeitung durch unser Gehirn, damit sie bewusst werden kann. Ohne Interpretation gibt es gar keine Erfahrung, sondern nur pures Sein. Was in unserem Bewusstsein auftaucht, ist eine stets verzerrte Vereinfachung einer viel komplexeren Realität.

Wenn wir also die Phänomene einer Gruppentrennung mit etwas Abstand betrachten, können wir auch auf andere Interpretationsmöglichkeiten kommen. Eine naheliegende wäre die, dass wir als Mädchen und Jungen unterschiedlichen Einflüssen ausgesetzt sind, die sich so tief einprägen, dass wir sie kaum mehr als solche wahrnehmen und sie für universell halten. Eine kurze historische Rückschau könnte uns dagegen immunisieren, Klischees mit universellen Wahrheiten zu verwechseln. Es ist nicht lange her, da wurde Frauen noch die Begabung zu rationalem Denken und Männern die Fähigkeit abgesprochen, sich mit ausreichend Einfühlung um Kinder zu kümmern. Doch gegenüber den Vorurteilen unserer Zeit und unserer eigenen (Sub-)Kultur bleiben wir leider oft blind.

Sympathische Treuherzigkeit

Die durchaus sympathische Treuherzigkeit, mit der in der Tantraszene manchmal althergebrachte Geschlechter-Konzepte übernommen und fortgeschrieben werden, führt leider – neben den sattsam bekannten Vorurteilen gegenüber Tantra – dazu, dass wir außerhalb unserer Nische kaum ernst genommen werden. Das schmerzt mich, denn tantrische Philosophie hätte unserer Kultur einiges zu geben. Dafür müssten wir aber bereit sein, uns auch mal kritisch hinterfragen zu lassen – oder noch besser: uns selbst zu hinterfragen. Nicht zuletzt dazu möge dieser Newsletter beitragen.

Hier zwei prominente Beispiele für eingängige tantrische Konzepte, die mitunter als Wahrheiten überhöht werden:

  1. Männer haben ihren energetischen Pluspol im Penis, Frauen in den Brüsten. In der Vagina sind Frauen negativ gepolt, Männer hingegen im Herzen.
    Dieses Konzept wird u.a. im Slowsex gelehrt und kann so manches erklären, was wir im sexuellen Kontakt erleben. Dass Männer oft mehr mit ihrer Sexualität und Frauen mehr mit ihren Emotionen identifiziert sind, ist kaum ein Geheimnis. Wenn wir mithilfe des Elektro-Modells unsere Differenzen besser annehmen, sie nutzen und sogar genießen können, kann das eine beglückende Wirkung entfalten.
    Doch Modelle sind unterkomplex und bilden niemals die Wirklichkeit ab, genauso wenig wie eine Landkarte die echte Landschaft. Was, wenn die Frau sexuell dominieren möchte? Was, wenn der Mann lieber seine Liebe verströmen lässt als seinen Samen? Darf der Penis des Mannes auch mal rezeptiv werden, darf die Frau mehr Liebe empfangen als geben? Machen wir etwas falsch, wenn sich der Energiekreislauf umkehrt?
    Ich erinnere mich an eine Frau, die im Tantrakurs zu hören bekam, sie müsse an ihrer Weiblichkeit arbeiten und werde kaum einen Partner finden, solange sie ihr sexuelles Begehren so offen zur Schau trage. Auch das beste Konzept lässt uns irgendwann eng werden, wenn wir es allzu ernst nehmen.
  2. Der wahre Mann kann die Emotionen einer Frau niemals verstehen, aber er lässt sich von ihnen nicht umwerfen.
    David Deida ist einer der bekanntesten Vertreter der These von männlichen und weiblichen Urkräften. Obwohl er zugibt, dass nicht jeder Mann mehr männliche und nicht jede Frau mehr weibliche Anteile in sich trägt, rät er dem „wahren Mann“ davon ab, die unberechenbaren Gefühlsausbrüche einer Frau verstehen zu wollen. Er soll sie so nehmen, wie sie ist, und ihr ein unumstößlicher Halt sein, ohne sich selbst aus der Bahn werfen zu lassen.
    Auch dieses Konzept kann eine segensreiche Wirkung entfalten, wenn die Eskalation emotionaler Krisen dadurch vermieden werden kann, dass mindestens einer in seiner Mitte bleibt und die Ruhe bewahrt.
    Doch handelt es sich hier wirklich um Wesensunterschiede von Männern und Frauen? Wäre es nicht ebenso plausibel, dass bei krisenhafter Emotionalität ein inneres Kind am Steuer sitzt und der Partner sich besser nicht in dessen Dynamik hineinziehen lässt? Und muss der „Fels in der Brandung“ immer der Mann sein? Nach meiner Erfahrung können durchaus auch Männer ausflippen und Frauen einen bewussten Raum halten, Shiva und Shakti also ihre Rollen tauschen. Warum auch nicht? Andernfalls halten wir an traditionellen Rollenbildern fest, infantilisieren die Frauen und schneiden Männer von ihrem inneren Kind ab.

Indem wir mit unseren Rollen spielen, lernen wir, unsere „Scheuklappen“ abzulegen.

Möglichkeiten dafür gibt es viele, nicht zuletzt im Sex:

  • Wir können Kleider und Accessoires des anderen Geschlechts anziehen und uns in deren Wirkung einfühlen (lohnt sich vor allem für Männer, weil bei ihnen noch stärker tabuisiert).
  • Wir können bewusst zu einer Musik tanzen, die wir gewöhnlich dem anderen Geschlecht zuordnen.
  • Als Frau können wir die phallische Lust am Stoßen entdecken.
  • Als Mann können wir im eigenen Anus das Gefühl erforschen, penetriert zu werden.

Gegenüber solchen Vorschlägen regt sich oft Widerstand, immerhin rütteln sie an unserer Geschlechtsidentität und deren Tabus. Es braucht Mut und Neugier, trotzdem zu forschen. In der Tantramassage wird Männern gerne empfohlen, die Freuden der Rezeptivität zu entdecken (wobei dahinter vor allem das Bedürfnis der Masseurin stehen kann, ihre eigenen Grenzen zu wahren und sich von Prostitution abzugrenzen). Soweit, so gut.

Manchmal wird aber auf derselben Website an anderer Stelle das hohe Lied männlicher und weiblicher Energie gesungen, Männer sollen ihre ureigene Männlichkeit, Frauen ihre ureigene Weiblichkeit entdecken.

Das Bedürfnis nach Orientierung

Warum immer wieder diese stereotype Zuordnung? Wem dient sie? Handelt es sich um Gendermarketing (analog zum Spielzeug für die Kleinsten, das es bald nur noch in rosa und hellblau gibt)? Bedient die Zuordnung unser Bedürfnis danach, uns in der immer komplizierteren Welt der Beziehungen noch zurechtzufinden? Männern wie Frauen steht heute ein ganzes Spektrum an Erlebnismöglichkeiten offen. Das kann verunsichern, aber müssen wir uns deswegen davon abhalten lassen, unser volles Potenzial zu leben? Ich finde, der Respekt vor den eigenen Grenzen reicht aus, um uns sicheren Boden zu verschaffen. Wir müssen nicht alles leben, was möglich ist, aber wir können wählen.

Das alles spricht nicht gegen Männer- und Frauengruppen. Diese können sehr wertvoll sein, immerhin begegnen wir als Frau bzw. als Mann sehr unterschiedlichen Lebenswirklichkeiten und finden unter Unseresgleichen womöglich mehr Verständnis. Wir müssen daraus aber keine prinzipiellen Unterschiede konstruieren, die uns am Ende trennen. Es reicht meiner Meinung nach vollkommen aus, unsere individuellen Unterschiede anzuerkennen und daraus – wenn wir denn wollen – erotische Spannung zu generieren. Dass dies geht, zeigt uns das Phänomen homosexueller Anziehung, das im Tantra leider auch oft ausgeblendet wird.

Ich mag Vielfalt, auch im Tantra. Die Navajo (amerikanische Ureinwohner) kennen angeblich fünf Geschlechter, neben den zwei bei uns bekannten solche, in denen männliche Körper mit eher weiblicher Psyche korrespondieren und umgekehrt. Sogar darüber können wir noch hinauswachsen, wenn wir denn wollen.

Ich Shakta, du Shivi? Es kann helfen, mit all den Rollen und Klischees zu spielen, auch wenn uns das zunächst albern vorkommen mag.

Text: Saleem Matthias Riek

Website: www.schule-des-seins.de

Ich Shiva, du Shakti
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Saleem Matthias Riek

Saleem Matthias Riek ist 1959 geboren, Heilpraktiker mit dem Schwerpunkt Paar- und Sexualtherapie, Tantralehrer, Diplom-Sozialpädagoge, Buchautor und lebt bei Freiburg im Breisgau. Seit 1986 erfolgreiche therapeutische Arbeit mit Einzelnen und Gruppen, seit 1992 mit den Schwerpunkten Liebe, Erotik, Paarbeziehung und Tantra, seit dem Jahr 2000 auch in der Ausbildung von Gruppenleitern tätig. Saleem ist Autor mehrerer Bücher rund um Lust und Liebe, Tantra und Spiritualität. Weitere Bücher, darunter ein Roman, sind in Vorbereitung.

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11 thoughts on “Ich Shiva, du Shakti

  • 19. März 2019 um 12:13
    Permalink

    Lieber Saleem Matthias Riek,
    ich habe noch nie irgendwiewo etwas von Dir gelesen gehabt bis dato.
    Und so habe ich nun Deinen Text hier mit sehr gemischten Gefühlen gelesen.
    Einerseits begeistert, weil absolut meine Rede ständig das Alles.
    Andererseits hochgradig irritiert, weil ständig, aber eben auch fast wortgleich, meine Rede ständig überall.
    Warst Du unerkannt mein Gast zu einer Tantrasession?
    Hast Du einen meiner Kommentare als Inspiration (ich habe jetzt ganz bewusst mal Inspiration als Wort gewählt, obwohl mir spontan andere im Sinn waren) zu diesem Text genommen?
    Wie dem auch sein mag, ich stimme inhaltlich sehr zu und freue mich solche Gedanken und Zusammenhänge nun hier in einer noch größeren Öffentlichkeit zu lesen.
    mit kollegialen Grüßen und trotzdem gerunzelter Stirn, ob der doch sehr auffälligen „Synchronizität“

    Antworten
    • 19. März 2019 um 12:30
      Permalink

      Lieber „Su“,
      ganz sicher habe ich keine Gedanken von dir plagiiert, und wenn du wirklich das Gleiche vertrittst, ist das schon merkwürdig.
      Aber bitte verrate mir doch überhaupt mal, wer du bist. Ich habe nämlich keine Ahnung.
      Lg Saleem

      Antworten
  • 19. März 2019 um 14:14
    Permalink

    Hallo Saleem,
    wir kennen uns ja auch gar nicht, ich Dich eben auch nicht mal per Texten von Dir

    deshalb war ich ja erstaunt über die – wie gesagt – fast wortgleichen Formulierungen und den Verweis auf die 5 Geschlechter bei den Navajos usw.

    Alles gut,
    Hauptsache es reformiert sich was in Tantrakontexten
    LG, Su

    Antworten
  • 20. März 2019 um 11:44
    Permalink

    Mal wieder sehr spannend und umfassend deine Gedankengänge Saleem. Danke dafür. Ich mag es auch sehr bunt und finde es super spannend mal meine eigenen Scheuklappen abzulegen und in andere Rolle zu schlüpfen. Und die „männliche“ Energie in mir verwirrt mich und macht mir etwas Angst*, aber in diesen „freien“ Räumen der Tantraangebote macht es Spaß auch das mal auszuprobieren. Danke auch für deine Anregungen. Shakta Sabinja 🙂

    * Männliche Energie bedeutet für mich auch, körperlich stärker zu sein, als die andere Person und das bedeutet auf gewisse Weise Macht über die andere Person zu haben. Ich konnte es mal spüren, was das bedeutet und ich kann mir gut vorstellen, dass man da in Versuchung kommen kann dieses auszunutzen. Aber auch hier spielt es dann ja wirklich keine Rolle ob du Mann oder Frau bist, sondern ob du körperlich/emotional stärker oder schwächer bist als der andere. Es werden ja wohl anscheinend auch viel Männer von ihren Frauen misshandelt.

    Welches Thema mich brennend interssiert ist was mit Männern(meist sind es wohl Männer) los ist, die ihre Machtposition ausnutzen und scheinbar ohne Gewissen Kinder missbrauchen, Menschenhandel betreiben, Prostituierte „benutzen“ wo augenscheinlich ist, dass diese es nicht freiwillig tun und sie zum Teil auch noch minderjährig sind. Sex als Konsumware. All you can fuck etc. Was läuft da schief? Was macht das mit den Männern? Warum machen hier viele Menschen die Augen zu? Warum ist das alles möglich? Warum bieten sich Frauen freiwillig dafür an. Und ich bin froh, dass es welche tun, aber was macht das mit ihnen. Mit der Gesellschaft? Vielleicht hast du darüber ja auch schon mal was geschrieben und recherchiert. Herzliche Grüße Sabinja

    Antworten
  • 27. März 2019 um 10:21
    Permalink

    Gerade ein verhältnismässig offenes Konzept wie Tantra darf sich dann nicht in bestimmten Bereichen verschliessen, denke ich.

    Antworten
  • 12. April 2019 um 11:44
    Permalink

    lieber saleem,

    ich komme zufällig vorbei, spontaner kommentar:

    mir geht „jeder mann ein shiva – jede frau eine shakti“ seit jeher auf den geist, ebenso seminare, die darauf rumreiten. wer in unserer sexuell-verschwurbelten welt hat kein trauma? grenzüberschreitung kriegt der/die blödeste hin. die eigenen grenzen zu spüren, zu kommunizieren, zu sensibilisieren fällt mitunter schwerer.

    klar, sex sells; das verkauft sich gut. und viele menschen stehen auf ideologien, die ihnen eigenes denken und (unangenehmes) spüren abnehmen. auch „tantra ist für heterosexuelle frauen und männer“ fällt für mich da rein. ich habe keine lust auf jeden shiva, für jeden eine shakti zu sein.

    vor langer zeit sagte eine klientin zu mir: „ich hab keinen bock mehr, zum hundertsten mal ja-sagen zu üben, keinen bock auf’s hundertste tantraseminar! ich möchte endlich mal nein sagen dürfen.“ mit dieser energie arbeite ich in meinen wut- und bdsm-seminaren. klar, licht-und-liebe verkauft sich scheinbar geschmeidiger. mir wär’s ohne ecken und kanten zu wenig.

    mein gefühl: erst wenn der tantra-mainstream merkt, dass ihm eine zielgruppe finanziell durch die lappen geht, bewegt er seinen „a“ weg von der „natur“/“norm“, raus aus dem mief des ideologischen „hasenstalls“. wir haben 2019. traumata werden endlich reflektiert. das wäre in der blütezeit von khajuraho ev. genauso notwendig gewesen. da tantrische schriften/ideologien aber für herrscher gedacht waren (falls ich es richtigen infos habe), nicht für allgemeine selbstermächtigung, gibt’s darin bis heute leerstellen, blinde flecken, die wunderbar zum katholischen mief passen.

    liebe grüße,
    atma pöschl

    Antworten
  • 24. April 2019 um 15:58
    Permalink

    Lieber Saleem,

    ich komme „nicht zufällig“ hier vorbei. Damit ist etwas süße Sehnsucht am Leben gehalten und auch etwas Bedürfnis befriedigt nach den Erfahrungsräumen, die du kreierst, Gedanken und Impulsen, die du teilst im Kreis oder Haufen.. Mir ist es erinnernd und erfrischend, dich zu lesen und die Kommentare auch. Diese lassen mich mal Erstaunen und manchmal erheitern. „Sehr bunt“ mag ich es ja auch. Grade jetzt schrieb mir eine neue Interessentin von weißem und rotem Tantra. Meine Antwort, wie ich mein Tantra färben würde: bunt. Jede Farbe ist wichtig. Das schätze ich an meinen Lehrern, dir und Alan, schrieb ich zurück. Jeder hat was für mich. Besonders wie ich in deinen Trainings lernte, den Blick zu gewinnen auf mich. Was dient mir grade und was nicht? Was ist grade meine Farbe (oder meine Matte)? Der Orientierung bedarf es sehr wohl und die Identifizierung braucht Bewusstsein. Auch wie das genaue Gegenteil, unbemerkt und vorhanden, ebenso ein Teil meiner Selbst ist. Wie köstlich höre ich dich da von Shakta und Shivi sprechen. Um noch mehr zu verwirren oder zu spielen: wie irgendwas Unbekanntes abseits dazu (ohne im „Abseits“ zu sein) sein kann. Auch dass ich all dies, ganz menschlich, immer wieder vergesse und mich hoffentlich wohlwollend erinnere. Dieses Vergessen dient in meiner Erfahrung besonders dem Mysterium, nicht immer lustig.

    Mich freut dich wieder zu sehen, spätestens im Herbst und endlich wieder deine Erfahrungsräume zu genießen…
    mit Freude und Begeisterung,
    Stefan

    Antworten
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