Print Friendly, PDF & Email

Liebesbriefe, die das Leben schreibt

Fühle dich angekommen

Dezember, spätestens um die Mitte herum fängt es an und hält bestimmt bis in die ersten Tage des neuen Jahres. Als Kind hatte ich es Herzhören genannt. Das Versprechen, das in dieser Zeit lag, hatte etwas ganz Eigenes und Besonderes, wie es so in keiner anderen Zeit des Jahres lag. Und in diesem Jahr war es noch einmal besonders Anders.Sinnenwach, alles Leben so nah unter der Haut. Ich war happy eine Frau zu sein und fand es grandios, dass fast alle Versuchungen vom Christstollen, Lebkuchen und Marzipan ohne Bedauern an mir abperlten. Etwas in mir war grundlos froh und freute sich. Ich war mich selbst nah, so könnte es immer bleiben.

Kurz nach Weihnachten geht es seit einigen Jahren wahlweise über den San- Bernardino-Pass oder durch die Via Mala, zum Laggo Maggiore, jenseits der Alpen. Die Ebene von Bellinzona bis nach Ascona war dann die Strecke, auf der das italienische Gefühl endgültig durchbricht. Deutlich wärmer, nimmt silbrig spiegelndes Licht mich mit, in die wohlige Trägheit nach getaner Jahresarbeit und die Freude auf das, was kommt. Ein erster Espresso und Rotwein mit Olivenbrot. Dann weiter auf der Strada Statale 34 del Lago Maggiore rechts am See entlang, nach 45 km die zweite Ausfahrt im Kreisverkehr Corso Milano/SS33, im Tal durch die Serpentinen hinauf bis Pratolungo, Via Pratolungo, 47. Die Anreise, ist ein Fest in sich. Zu dieser Jahreszeit über die Alpen zu ziehen weckte in mir Gefühle, Erinnerungen über archaische Grenzen zu ziehen.

Seit einigen Jahren feierte ich dort einen besonderen Jahreswechsel, ein Liebesfest. Die Anderszeit, wie die Raunächte, die Zeit zwischen den Jahren, auch genannt werden. Diese besondere Zeit verbindet das bewegliche Mond- mit dem festgelegten Sonnenjahr. Und war eingeführt, um diese beiden unterschiedlichen Zeitmesserinnen miteinander in Einklang zu bringen. Beide Kräfte auszugleichen und in eine neue Oktave der spiraligen Bewegung der Zeit zu heben. Die Magie dieser Zeit kann einzigartig die Liebe wecken. Und so kam es dann auch. Der Anfang von einer großen Liebe. Die beides von Anfang an hatte. Segen und Vernichtung. Die Götter, die man ruft, kommen. Wer sich als Shiva und Shakti begrüßt, lässt sich auf einen nicht asphaltierten Weg und auf ein mächtiges Abenteuer der Menschwerdung ein. FRAU UND MANN. Es geht nicht anders, als darin und daran zu wachsen. Nach einem gemeinsamen Gruppenritual am Silvesterfeuer bleibe ich noch. Nur das Knacken und Zischen des Feuers ist jetzt noch zu hören. Die Gluthitze von vorn, die Kühle der Berge im Rücken, umhüllt mich der unberührte, heile Moment des neuen Jahres. Ich singe das 100-silbige Mantra.

Dann gehe ich auch an die Bar. Aus dem Augenwinkel hatte ich den Hut schon am Feuer gesehen. Jetzt sehe ich auch den Mann darunter. Und er schaut mich an. „Du singst das 100-silbige Mantra?“ „Ja.“ Und nimmt mich in die Arme. „Fühl dich angekommen“. Mir war bis zu diesem Augenblick nicht klar gewesen, wie sehr ich mich nach diesen Worten gesehnt hatte und dem Raum, den diese Arme versprachen. Welche Dimensionen das annehmen sollte, war für den Bruchteil einer Sekunde greifbar nah und gleich auch wieder verschwunden. So fing es an! Im Haus der Göttin existiert alle Zeit.

Das 100-silbige Mantra

Die Vajrasattva-Meditation

OM – Höchste Lobpreisung, Klang des Kosmos.

BENSASATTO SAMAYA – Vajrasattvas/Dakinis spirituelle Gesundheit.

MANU PALAYA BENZASATTO TENOPA; – Oh, Vajrasattva, schütze das Samays (spirituelle Gesundheit).

TISHTA DRIIDHO ME BHWAS – Bitte bleibe stark in mir.

SUTO KHAYO ME BHAVA – Schenke mir vollkommene Zufriedenheit.

SUPO KHAYO ME BHAVA – Wachse in mir, vermehre das Positive in mir.

ANURAKTO ME BHAVA – Wende dich liebevoll mir zu.

SARVA SIDDHI ME PRAYACCHA – Gewähre mir alle Siddhis (Vollkommenheiten).

SARVA KARMA SUCA ME – Zeige mir alle Karmas (Aktivitäten).

CITTAM SHREYANG KURU – Mach meinen Geist gut, hilfreich und verheißungsvoll.

HUM – Herzessenz, Keimsilbe von Vajrasattva.

HA HA HA HA – Symbolisiert die 4 Unermesslichen, 4 Ermächtigungen, 4 Freuden, 4 Kayas.

HOH – Ausruf der Freude.

BHAGAWAN SARVA TATHAGATA – Oh Gesegneter, der alle Vajra-Tathagatas (Buddha) verkörpert.

BENZA MA ME MUNCA – Verlasse mich nicht.

BENZA BHAWA – Gewähre mir die Verwirklichung der Vajra-Natur.

MAHA SAMAYASATTVA – Oh, großer Samayasattva!

AH Mach mich eins mit dir.

 

Welche Liebesbriefe hat dein Leben dir schon geschrieben?

 

Text: Yatro Alanah Werner

Website: www.liebeswege-wachleben.de

Liebesbriefe, die das Leben schreibt
Markiert in:                    

Kornelia Werner

Yatro K. Werner, 21 Jahre Leitung des SkyDancing Tantra Institute D&A. Langjährige Erfahrung in sexualtherapeutischer Praxis und Begleitung von Paaren. Ausbilderin, Therapeutin in eigener Praxis. Gestalt¬ und systemische Arbeit, SE Traumatherapie Practicener, Deeper Love stille, energetische Heil¬ und Bewusstseinsarbeit. Meditationen, Zeremonien, Vorträge, Thementage. Künstlerische, rituelle Wandelarbeit in Wort, Bild, Ton und Raum.

See all posts by yatro

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Wir benutzen Cookies um die Nutzerfreundlichkeit der Webseite zu verbessen. Durch Deinen Besuch stimmst Du dem zu.