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Prostitutiertenschutzgesetz – Verständnis für den Gesetzgeber

 

Manchmal versetze ich mich in diejenigen hinein, deren Denk- oder Handlungsweise ich nicht richtig nachvollziehen kann, zumindest versuche ich es. Möglicherweise steckt dahinter der Wunsch nach Frieden, denn was ich verstehen kann, erzeugt in mir friedliche Gefühle anstatt Angriff, Auseinandersetzung und Kampf.

Auch auf die Gefahr hin, zur tantrischen Nestbeschmutzerin zu werden, möchte ich hier meine Erfahrungen zum Thema Tantramassage und Prostitution mitteilen, die letzten Endes zu meinem Verständnis für den in Tantrakreisen gerügten Gesetzgeber geführt haben.

Als junge Frau habe ich eine Zeit lang Tantramassagen angeboten. Da es mir wichtig war, eine klare Trennung zur Prostitution zu ziehen, traf ich mich stets einige Tage vorher mit den Kunden, die damals zu hundert Prozent Männer waren, in einem Café. Ich beschrieb ihnen, was ich unter einer Tantramassage verstehe. Neben dem Ablauf, der Einbettung in gemeinsame Meditation, versuchte ich auch zu vermitteln, dass wir miteinander Räume von Präsenz betreten, in denen das reine Sein, die Absichtslosigkeit, ja sogar die Heiligkeit aufblitzen können, um uns beide auf zutiefst heilsame Weise zu beseelen. Ich selbst als Gebende verstehe mich dabei als reiner Kanal für diese heilende Energie der achtsamen Gegenwärtigkeit und habe keinerlei persönliche Interessen. Ebenso ist es mir wichtig, dass auch die empfangende Person ohne Vorstellungen, Ziele und Absichten sich den körperlichen und energetischen Berührungen hingibt. Ganz konkret bedeutet das, dass keine sexuelle Stimulation stattfindet oder sogar ein Orgasmus angestrebt wird. Das sogenannte „Happy End“ – ein herbeigeführter sexueller Höhepunkt – gab es in meinem Angebot nicht. Hatten wir darüber ein Einverständnis erzielt, vereinbarten wir erst einen Termin.

Ich habe letztlich nicht sehr viele Tantramassagen gegeben. Denn fast alle Männer, die zu mir kamen, hofften insgeheim doch, dass die Vorrede nur eine Ausrede war und sie mich umstimmen konnten. Auch mein Hinweis, dass es keinen Grund gibt, mich bei der Massage anzufassen, wurde immer wieder ignoriert. Letztlich war ich maßlos enttäuscht, dass doch jeder letztlich die sexuelle Stimulation mit Orgasmus wollte, eben auf eine himmlisch schöne Weise. So stand ich mit leeren tantrischen Händen da. Was ich geben konnte, war wohl zu wenig, und was ich geben sollte, war für mich ganz eindeutig Prostitution.

Eine Schülerin von mir machte ähnliche Erfahrungen. Nach entsprechenden Vorgesprächen blieben nur noch wenige interessierte Kunden übrig. Und diese kamen nicht mehr, nachdem sie – manchmal sogar mehrfach – beim Versuch scheiterten, ihr sexuelles Ziel trotz aller Absprachen doch zu erreichen.

Vor vielen Jahren habe ich mit meinem Mann eine Art Erkundungstour gemacht. Wir buchten bei namhaften Tantramassage Instituten Tantramassagen als Paar. Nach der ersten Massage – in zauberhaft tantrischem Ambiente – standen wir anschließend draußen auf der Straße und ich schüttelte fassungslos den Kopf. Ich hatte mir vorgenommen, alles genauso zu nehmen, wie es kam und keinerlei Vorgaben oder Einwände zu machen. So fanden wir uns nun mit mehreren eben gerade erlebten Orgasmen in der Einkaufstasche vor. „Das war doch Prostitution“, sagte ich zu meinem Mann. „auf tantrisch schöne Weise!“

Bei der nächsten Massage in einem anderen Institut waren wir schon vorgewarnt. Es gab dort direkt vor Beginn ein Vorgespräch. Dieses Mal äußerten wir, dass es uns nicht um sexuelle Befriedigung gehe. Das Vorgespräch blieb nutzlos. Beide Massierende mühten sich erfolglos sowohl bei meinem Mann als auch bei mir ab, sexuelle Erregung zu erzwingen. Erneut war ich fassungslos.

Im Laufe jahrzehntelanger Arbeit als Tantralehrerin bin ich vielen Tantramasseurinnen begegnet. Wenn ich nachfragte, musste ich immer wieder feststellen, dass das Happy-End Bestandteil ihrer Arbeit ist. Sie waren stets ausgebucht und der Terminkalender war voll.

Eine einzige unserer Tantramassage-Erfahrungen als Empfangende am Ende unserer Tour war schließlich doch beseligend und rundum erfüllend. Unsere Lebensbatterien sprühten vor Energie. Körper, Geist und Seele waren eins und zutiefst entspannt. Diese Erfahrung verdanke ich einer langjährigen Teilnehmerin meiner Seminare, die die Grundsätze der Tantra-Heilmassage mit Freude einhielt.

Wieso also melde ich mich hier zu Wort und habe sogar Verständnis für den Gesetzgeber, der wohl noch weniger als ich imstande ist, Tantramassagen von Tantramassagen zu unterscheiden und beides der Einfachheit halber in den Prostitutionstopf wirft?

In einer Tantramassage wird der ganze Körper, also auch die Genitalien, achtsam berührt. Woher weiß ein Gesetzgeber, wann gezielt sexuell stimuliert wird und wann nicht? Soll er Kameras installieren? Meiner Meinung nach können keine noch so ausgefeilten Richtlinien erstellt werden, die ein objektives Messergebnis möglich machen. Tantramassagen sind leider sehr häufig wirklich Prostitution. Schade, dass dadurch auch die wenigen Anbieter betroffen sind, die Tantramassagen zur sexuellen Heilung in Hingabe und Absichtslosigkeit zu geben im Stande sind.

Text: Regina Heckert

Website: www.befree-tantra.de

Prostitutiertenschutzgesetz – Verständnis für den Gesetzgeber

Regina Heckert

Regina Heckert ist 1956 geboren. Sie hat bereits als junge Frau Tantra Rituale entwickelt und zelebriert, später dann auch Tantra im Außen gefunden und bei vielen Lehrern „studiert“. Ihre tantrische Arbeit wird ergänzt, erweitert, vertieft und bereichert durch die Anbindung an alte tantrische Texte und Überlieferungen, zeitgemäße spirituelle Weisheit und Lehren, sowie die Aufstellungsarbeit nach Bert Hellinger.

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16 thoughts on “Prostitutiertenschutzgesetz – Verständnis für den Gesetzgeber

  • 30. November 2018 um 19:25
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    Liebe Regina,
    genau so habe ich es auch erlebt: Die Männer waren „artig“ und „einsichtig“ beim Vorgespräch. Und vor Ort stellte sich heraus, dass sie mich gern anfassen und „geilen Sex“ mit mir haben wollten. Sie wollten zeigen, was sie drauf haben, mir „auch was Gutes tun“. Und tauchten gar nicht tief ein in meine Berührungskunst und schon gar nicht in den heiligen Raum, trotz Tantra-Assecoires, die sie besorgt hatten: Ritualtuch, Lunghi, Buddha-Figur, Öl und Ölwärmer…

    Antworten
    • 3. Dezember 2018 um 10:41
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      Liebe „Schatzi-Treu“,
      danke für Dein Feedback. In Tantrakreisen gilt die Tantramassage unausgesprochen als etwas Heiliges und unter diesem Deckmantel läuft eben auch versteckte Prostitution. Man sieht es ja gleich daran, dass der Terminkalender sich lichtet, wenn die Interessierten deutlich aufgeklärt werden, dass es nicht um sexuelle Stimulation geht…
      Der „Markt“ für die wirkliche Tantra Heilmassage ist eben nicht groß, weil diese eine gewisse Bewusstheit und Bereitschaft voraussetzt, in den Körper und in die Gegenwärtigkeit einzutauchen – nicht unbedingt die Lieblingsbeschäftigung unserer Egos! 🙂

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  • 1. Dezember 2018 um 7:55
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    Liebe Regina. Leider hast du allzu recht. Ich habe in einem Psychologie Magazin ein Institut gesucht das diese Erfahrung anbietet. Letztlich auch gefunden. Bei der Überprüfung der Adresse (Google: Erfahrungen mit….) sah ich, dass dieses Angebot auch auf einschlägigen Websites bestand. Dort mit anderem, eindeutigerem Text. Also liess ich es sein. Bei einer Reise nach Düsseldorf lief ich beim Stadtbummel an einem Esoterikladen mit Tantraangebot vorbei. Ich ging rein und führte ein sehr nettes Gespräch mit einer Dame um 35. Wir vereinbarten einen Termin für den nächsten Tag. So blieb mir Zeit für die Vorbereitung. Kurz gesagt: Auch das war eine Enttäuschung weil die bis dahin nette Dame etwas erzwingen wollte das ich nicht suchte. Seither habe ich die Finger von solchen Einrichtungen gelassen. Und kann den Gesetzgeber ebenfalls verstehen, dass er diese Massagetechnik als Teilangebot der Prostitution versteht.

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    • 3. Dezember 2018 um 12:53
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      Lieber Roberto,
      schön, dass Du hier auch von Deiner Erfahrung als Mann berichtest. Das ist mir sehr wertvoll. Denn manchmal gehen ja so Meinungen herum, dass „alle“ Männer aufgrund des erhofften „Happy Ends“ zur Tantramassage gehen. Du bist also ein lebenden Beispiel dafür, dass nicht alle Männer nur „das Eine“ suchen, und durchaus offen sind für absichtslose und um so schönere tiefe Erfahrungen. Wie schön, dass Du die andere (oft übersehene) Fraktion vertrittst.
      Herzliche Grüße
      Regina

      Antworten
  • 2. Dezember 2018 um 19:35
    Permalink

    Liebe Regina,
    genau so habe ich es auch erlebt: Die Männer waren „artig“ und „einsichtig“ beim Vorgespräch. Und vor Ort stellte sich heraus, dass sie mich gern anfassen und „geilen Sex“ mit mir haben wollten. Sie wollten zeigen, was sie drauf haben, mir „auch was Gutes tun“. Und tauchten gar nicht tief ein in meine Berührungskunst und schon gar nicht in den heiligen Raum, trotz Tantra-Assecoires, die sie besorgt hatten: Ritualtuch, Lunghi, Buddha-Figur, Öl und Ölwärmer…

    Antworten
    • 3. Dezember 2018 um 12:55
      Permalink

      Liebe Schatzi-Treu,
      nach Amfangsschwierigkeiten mit den Kommentaren hier, bist Du nun zweimal vertreten. Aber doppelt hält vielleicht besser und bekräftigt nochmal Deine Aussage.
      Herzlichen Dank für Dein Engagement!
      Regina

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  • 4. Dezember 2018 um 12:25
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    Liebe Regina, was du schreibst ist sehr wahr und doch auch nicht wahr!
    Wie kann das sein? Ich habe mir als Frau 2013 den Mut gefasst und mich an einem einschlägigen Anbieter in der Landeshauptsatadt von Sachsen zu meiner ersten Tantramassage angemeldet. „Wenn dir für das erste Mal eine Yonimassage nicht so wichtig ist, so kann ich dir eine sehr sinnliche Masseurin empfehlen.“ Das war per Telefon die Option für mich. Es war genau richtig! Seitdem geht es für mich weiter mit Tantra und Tantraerfahrungen.
    Aber ich habe dann später (2014/15) auch Massagen mit „Happy End“ besucht und irgendwann meinen wirklich ersten tiefgehenden Orgasmus dabei erlebt. Ich war zu Tränen gerührt!
    Wahr und nicht wahr? Nun: Das „Happy End“ war nicht angestrebt. Es geschah! Einfach so! Und dies ist dann, zumindest für mein Verständnis, keine Prostitution. Es war ein kleiner Schritt zur Heilung. Aber welcher Gesetzgeber kann sowas trennen?
    Beste Grüße Petra

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    • 5. Dezember 2018 um 21:12
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      Liebe Petra,
      danke für Deinen Kommentar und die Schilderung Deiner positiven Erfahrungen. Wahr und nicht wahr – das beschreibt es gut. Es gibt sicherlich sehr viel Heilarbeit in der Tantramassage-Welt. Und auch ein Orgasmuserleben gehört dazu, aber eben wie Du es beschreibst: „Es geschah! Einfach so!“ Für viele Frauen, die Orgasmusprobleme haben, kann die Tantramassage und auch die Yonimassage – gerade durch die Absichtslosigkeit – ein wahrer Türöffner zur wirklichen Lust der Frau sein. Da stimme ich Dir voll und ganz zu. Wenn jedoch das Happy End als Ziel von vorne herein angestrebt wird, verkommt die Massage zu einem „Machen“ anstatt zum „Geschehen lassen“. Danke für Deinen Beitrag!
      Liebe Grüße
      Regina

      Antworten
  • 3. Januar 2019 um 1:46
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    Liebe Regina,
    genau das ist es, was mich seit sieben Jahren echt bewegt gehabt hatte.
    Ich selber hatte auf dieser Ebene der Körperarbeit viel ausprobiert gehabt, bezahlt, jedoch auch im Austausch.
    Meine Erfahrungen waren recht gemischt. Ich hatte recht viele Behandler/-innen vorgefunden, die selber sehr bedürftig gewesen waren und dadurch ihre eigenen und die Grenzen der Klienten/-innen überschritten.
    Ich hatte in meinen Ausbildungen gelernt gehabt: „Seid sexuell satt, wenn ihr Menschen anfasst, sonst bereichert ihr euch unbewusst an ihnen“.
    Ich selber hatte auf Bitte eines Freundes als Zuschauerin bei einem tantrischen Ritual beigewohnt. Noch heute begleitet mich das Entsetzen, dass es fast einer Vergewaltigung glich, was ich da sehen musste (die Behandlerin wollte ihm immer wieder einen „runterholen“ ohne dass er dies wollte und das mit Gesten immer wieder zum Ausdruck brachte.
    In Dresden und Umgebung ist mir Niemand mehr bekannt, der das Ethos: Geschehen lassen, anstelle machen, praktiziert und ich weiss nicht mehr, wo ich diesbezüglich bedürftige Klienten/-innen hinschicken könnte.
    HerzLicht Roswitha

    Antworten
    • 5. Februar 2019 um 10:42
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      Liebe Roswitha,
      danke für Deinen Kommentar. Ja, es ist sehr schade, dass es auf dem Tantramassage-Markt so wenig Bewusstheit gibt, gepaart mit Respekt und Absichtslosigkeit. Wahrscheinlich sind diese Ansprüche so hoch, dass sie kaum jemand erfüllen kann – es sei denn er oder sie wäre schon der Erleuchtung nahe ?. So ist nun mal die Situation und deshalb ist es gut, zu prüfen, wo man hingeht – und noch besser ist es natürlich, sich zu trauen, unpassende oder sogar übergriffige Situationen anzusprechen und gegebenenfalls auch sofort zu verlassen… Aber auch das kriegen nicht viele Leute wirklich hin. Ein Glück, dass es da und dort Perlen gibt, wie ein Segen, der sanft herab rieselt…
      Herzensgrüße
      Regina

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  • 9. Februar 2019 um 11:11
    Permalink

    Es ist richtig, dass die meisten Gäste mehr erwarten, als man selbst bereit ist zu geben. Dennoch empfinde ich die Tantra-Massage niemals als Prostitution, denn die Einstellung der Masseurin ist der Unterschied und entspricht niemals der Dienstleistung im erotischen Milieu. Ich finde das Gesetz verheerend. Es wird keine Befreiung einer guten Sexualität damit erreicht. (Ehemalige Tantra-Masseurin)

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    • 12. Februar 2019 um 14:06
      Permalink

      Was eine wirkliche Tantramassage betrifft, so hast Du völlig recht. Aber es gibt auf dem Markt tatsächlich Tantramassage als Prostitution (siehe auch die vielen Rückmeldungen oben – es scheint nicht nur meine Erfahrung zu sein) – und das ist dann nicht so leicht zu unterscheiden. Leider und sehr schade! Danke für Deinen Beitrag!

      Antworten
  • 10. Februar 2019 um 14:53
    Permalink

    „Wenn ich nachfragte, musste ich immer wieder feststellen, dass das Happy-End Bestandteil ihrer Arbeit ist.“ Diese Erfahrung finde ich sehr schade. Ich durfte – neben dem Geben – bereits einige sehr achtsame Massagen empfangen. Und dennoch habe ich mir angewöhnt, gleich im Vorgespräch zu sagen, dass ich gerade keinen Höhepunkt wünsche. Zumindest keinen äußerlich sichtbaren.

    Denn was im Inneren bei mir passiert, geht um einiges tiefer, als die schnelle Befriedigung oder ein falsch verstandenes Finale. Auch ich habe manchmal das Gefühl, dass selbst bei seriösen Anbietern und auch in mancher Ausbildung der „Höhepunkt“ zu sehr im Vordergrund steht. Das kann man sich antrainieren, und vermittelt es dann auch den Gästen – vielleicht unbewusst. Hier hilft wohl nur, immer wieder über das Thema zu reflektieren. Danke deshalb für den Denkanstoß.

    Antworten
  • 12. Februar 2019 um 14:09
    Permalink

    Danke auch für Deine Worte. Die Ambivalenz bei diesem heiklen Thema wird ja in den Feedbacks zu meinem Artikel mehr als deutlich. Leider musste ich erfahren, dass auch klare Ansagen oft nicht befolgt werden – und ich kann das wirklich sehr gut. Das finde ich so schade. Jemand, der sich nicht so traut, sich zu äußern, und in falsche Hände kommt, macht sicherlich keine heilsamen Erfahrungen. Sehen wir, wie sich alles weiterentwickelt! Herzliche Grüße, lieber Michael und Dir alles Gute auf Deiner Reise….

    Antworten
  • 21. November 2019 um 14:35
    Permalink

    Liebe Regina.
    Ich fühle mich durch deine Worte bestätigt, dass in Tantra-Kreisen eben gerade oft nicht absichtslos agiert wird, sondern tatsächlich mit einem sexuellen Wunsch. Das ist der Grund, weshalb ich sehr zögerlich an Berührungen gehe und mich bei der Seminarauswahl schwer tue. Da ich befree empfohlen bekam und deine Worte mich zudem ermutigt haben, es bei euch nochmals mit Tantra zu versuchen, stelle ich mir allerdings die Frage, wie du das Beschriebene und Gewünschte bei derart viel Teilnehmern (bei euch sollen ja weit über 100 Teilnehmer in den mehrtägigen Seminaren sein) „sicherstellen“ kannst? Wie hältest du den Raum, dass genau diese Art von Begegnungen, absichtslos und ohne sexuellen Bezug, möglich ist? Steht dein Ansinnen, nur dies als Tantra zu leben und – wenn ich dich richtig verstanden habe – auch weiterzugeben, nicht im Widerspruch zu dieser hohen Anzahl an Teilnehmern?
    Herzlichen Gruß, Katja

    Antworten
    • 21. Februar 2020 um 15:56
      Permalink

      Liebe Katja,
      es tut mir leid, dass ich mir so lange keine Zeit genommen habe, Deine Frage zu beantworten. Erst einmal herzlichen Dank für Deinen Beitrag hier. Und Deine Frage ist durchaus berechtigt. Im Laufe von Jahrzehnten ist bei BeFree Tantra eine Struktur entstanden, die große Gruppen bei gleichzeitig guter Betreuung ermöglicht. Gleich am ersten Abend bilden wir gleichgeschlechtliche Kleingruppen, sogenannte „Tantrafamilien“, die sich täglich zu einem Austausch während der Seminarzeiten treffen. Dort gibt es jeweils auch eine/n Familiensprecher/in, die mitteilt, wie es der kleinen Familie geht und ob Hilfe für jemanden nötig ist, der vielleicht in einem heftigen inneren Prozess steckt. Die Erfahrung zeigt, dass die Unterstützung durch diese Kleingruppe während des gesamten Seminars für die meisten Teilnehmer/innen reicht. Für diejenigen, die es brauchen, stehe ich oder meine Coleiter/innen in den Pausen für Gespräche zur Verfügung. Zudem gibt es jeden Nachmittag 3-4 verschiedene Angebote in Kleingruppen, wo man sich gegebenenfalls auch Hilfe holen kann, falls nötig. Die Atmosphäre der Abendrituale in der Großgruppe ist so gestaltet, dass die Prinzipien von BeFree Tantra im Raum spürbar sind. Dennoch wäre es vermessen, zu behaupten, dass ich (bzw. wir im Team) 100-prozentig ausschließen können, dass absichtsvoll oder unachtsam agiert wird. Wir sind sehr wachsam und tun unser Bestes (ca. 20 Assistenten und ca 5 Leiter/innen). Bei Übungen oder Ritualen kann man sich melden, wenn man Hilfe braucht. Dann kommt sofort jemand von uns. Die vielen Feedbacks zeigen uns, dass unsere Teilnehmer/innen sich in einem sicheren Rahmen wohl fühlen und sich wunderbar entfalten können. Zum Thema „sexuellen Bezug“ will ich erwähnen, dass ich Tantragruppen leite. Damit ist sofort der sexuelle Bezug da und das ist auch ok. Vermutlich meinst Du eher „Übergriffe“? Denn sexuelle Lust, Appetit und Erotik sind ja willkommen, auch wenn sie nicht erzwungen werden sollen. Nur der Umgang damit ist anders als bei den meisten Menschen im Alltag. Meiner Meinung nach gelingt uns das sehr gut. Sollte ich Dich falsch verstanden haben, melde Dich gerne nochmal. Herzliche Grüße! Regina

      Antworten

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